Den Begriff Parodontitis haben viele schon mal in der Zahnarztpraxis oder in der Werbung für Zahnpasta gehört. Weniger bekannt sind die Risiken, die mit die mit der Erkrankung einhergehen. Da eine Parodontitis zunächst meist schleichend und schmerzlos verläuft, gilt diese als stille Krankheit unter der fast jede zweite in Deutschland leidet. Parodontitis ist eine chronische Entzündung des Zahnhalteapparates, also der Bereich, in dem die Zähne fest verankert sind. Dabei beschränkt sich die Entzündung oft nicht nur auf den Mund. Die Bakterien und Entzündungsstoffe aus dem Mundraum gelangen auch in den Blutkreislauf und können so Probleme in anderen Regionen des Körpers auslösen. Medizinische Studien zeigen, dass eine Parodontitis in Wechselwirkung mit anderen Krankheiten steht. Dazu gehören etwa Diabetes mellitus, Rheuma, chronische Atemwegserkrankungen, Herzinfarkt oder Schlaganfall. Die gute Nachricht lautet, dass eine Parodontitis geheilt werden kann.
Deshalb ist es wichtig, die regelmäßigen Kontrolltermine in der Zahnarztpraxis einzuhalten und auf typische Symptome wie geschwollenes Zahnfleisch, Zahnfleischbluten beim Zähneputzen oder Mundgeruch zu achten. Dies können Hinweise einer Parodontitis sein.
Wie wird eine Parodontitis behandelt?
Ziel der Behandlung ist es, die Entzündung des Gewebes um die Zahnwurzel herum zu stoppen und zu verhindern, dass sich der Zahnhalteapparat weiter zurückbildet und im schlimmsten Fall Zahnverlust droht. Gibt es Hinweise auf eine Parodontitis, wird in der Zahnarztpraxis ein vollständiger Parodontalstatus erstellt. Dafür werden unter anderem die Tiefe der Zahnfleischtaschen gemessen und Röntgenbilder erstellt. Die Therapie erfolgt in drei Schritten. Zuerst findet ein Aufklärungsgespräch statt. Hier werden die Patienten beraten und der Therapieverlauf besprochen. Außerdem wird ihnen erklärt, wie sie der Parodontitis durch gründliche Mundhygiene und gesundheitsbewusstes Verhalten entgegenwirken können. An den Stellen, wo das Zahnfleisch und das Zahnbett entzündet sind, werden die Zähne und die Zahnfleischtaschen sorgfältig gereinigt. Dieser Behandlungsschritt kann bereits die Entzündung bekämpfen und zum Behandlungserfolg führen. Bei einer fortgeschrittenen Parodontitis kann ein chirurgischer Eingriff erforderlich werden, bei dem tieferliegendes entzündetes Gewebe entfernt wird. In Ausnahmefällen wird die Behandlung mit einer Antibiotikatherapie kombiniert.
Der letzte Behandlungsschritt ist die Nachsorge, die eine sehr wichtige Rolle spielt. Eine Parodontitis ist eine chronische Erkrankung, die nicht einfach verschwindet. Eine regelmäßige Nachsorge beim Zahnarzt ist genauso erforderlich wie die gründliche, tägliche Mundhygiene zu Hause. Die Zahnbeläge sollten in regelmäßigen Abständen in der Zahnarztpraxis professionell entfernt werden, um effektiv einer erneuten Erkrankung vorzubeugen.
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